Nach den schweren Erdbeben vor Indonesien sind auf der Insel Sumatra am Donnerstag weiterhin kaum größere Schäden bekanntgeworden. In der Provinzhauptstadt Banda Aceh stürzte lediglich ein Gefängnis ein und einige Gebäude wurden leicht beschädigt, wie ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde mitteilte. In einer anderen Region stürzte nach ersten Berichten eine Brücke ein.
Fünf Menschen seien am Mittwoch in der ersten Panik und Angst vor einem Tsunami gestorben. "Sie wurden aber nicht von Trümmern erschlagen, sondern hatten wahrscheinlich Herzattacken", sagte der Sprecher. Einige Menschen wurden leicht verletzt.
Mindestens 30 Nachbeben
Die Region wurde in den 24 Stunden nach den Erdstößen der Stärke 8,6 und 8,2 von einer Serie von mindestens 30 Nachbeben erschüttert. Viele waren bei einer Stärke um 5 deutlich spürbar. Tausende Menschen hatten die Nacht im Freien verbracht, doch normalisierte sich das Leben am Donnerstag schnell. In Banda Aceh war die Stromversorgung wieder hergestellt, die Behörden arbeiteten normal. Die Menschen kehrten in ihre Häuser zurück.
An den thailändischen Touristenstränden auf Phuket und in Khao Lak ging der Betrieb nach dem Tsunamialarm und den vorsorglich angeordneten Evakuierungen ebenfalls normal weiter. "Die Warnsysteme haben gut funktioniert", sagte der Tourismusdirektor Thailands, Bang-orurat Shinaprayon. "Alle Sektoren - die Hotels und die Behörden und das Warnzentrum - arbeiteten sehr gut zusammen und hatten die Situation unter Kontrolle."
Dass nicht mehr passierte, lag nach Angaben von Experten an der Art des Bebens: Die Erdplatten verschoben sich horizontal zueinander, es gab kein plötzliches Absacken des Meeresbodens. Dadurch entstand kein größerer Tsunami. Auch Gebäude können durch horizontale Verschiebungen ausgelöste Erschütterungen besser überstehen.
dpa/mh/sh - Bild: str/afp