Wie bereits im Juli vergangenen Jahres werden von Sonntag an Hunderte Menschen erwartet, die sich auf Einladung der Initiative "Willkommen in Palästina" ein Bild von der Lage im Westjordanland machen wollen. Damals hatte Israel mehreren hundert Aktivisten die Einreise verwehrt, war dafür jedoch kritisiert worden. Etwa 230 Frauen und Männer durften ihren Flug überhaupt nicht antreten, weil das israelische Innenministerium europäischen Fluggesellschaften wie der Lufthansa eine Schwarze Liste mit den Namen von 342 Personen überreicht hatte.
Außenamtssprecher Palmor sagte, Israel wolle wie im vergangenen Jahr vorgehen. "Die Fluglinien sind nicht verpflichtet, mit den israelischen Behörden zu kooperieren." Israel sieht die Besucher als "pro-palästinensische Radikale" an, die Ruhe und Ordnung stören wollen. Polizeisprecher Mickey Rosenfeld sagte, nicht erwünschte Aktivisten sollten in eine Haftanstalt am Flughafen gebracht und von dort aus abgeschoben werden.
Ziel der palästinensischen Initiatoren ist es, auf die Einschränkungen der Bewegungsfreiheit in Westjordanland aufmerksam zu machen. "Die internationale Gemeinschaft erkennt das Grundrecht der Palästinenser an, ausländische Besucher zu empfangen, und unterstützt das Recht ihrer eigenen Bürger, ungehindert nach Palästina zu reisen", teilten sie mit. "Wir lehnen alle Versuche ab, uns zu isolieren und mundtot zu machen."
dpa/est