Ungeachtet der Warnungen der USA und anderer Länder, die einen verschleierten Test mit einer Langstreckenrakete vermuten, laufen die Startvorbereitungen nach seiner Darstellung auf Hochtouren. Bei dem Flug werden zwei Raketenstufen an zwei Punkten abgeworfen, sagte Paek Chung Ho, ohne Details zu nennen.
Der Zeitpunkt des Raketenstarts sei noch nicht festgelegt, soll aber zwischen Donnerstag und Montag liegen, um den 100. Geburtstag des Staatsgründers und "ewigen Präsidenten" Kim Il Sung zu begehen.
China zeigte sich "besorgt und beunruhigt". Der Sprecher des Außenministeriums, Liu Weimin, sagte in Peking, die Wahrung von Sicherheit und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel und in Ostasien sei nicht nur im Interesse aller Beteiligten, sondern auch deren Verantwortung. China hoffe, dass alle Parteien die Gesamtlage berücksichtigen, "sich ruhig verhalten und Zurückhaltung zeigen".
Test einer Interkontinentalrakete?
Das kommunistische Regime zeigte nach Angaben des Senders BBC ausländischen Journalisten auf einem Militärstützpunkt im Westen Nordkoreas eine abschussbereite Trägerrakete. Sie solle in Kürze einen Satelliten ins All transportieren. Das Land steht im Verdacht, in Wahrheit eine Interkontinentalrakete testen zu wollen, die einen atomaren Sprengkopf tragen könnte.
Den ersten beiden Atomtests in Nordkorea war jeweils der Start einer mehrstufigen Rakete in dem verarmten, aber hoch gerüsteten Land vorausgegangen. Auf dem Atomtestgelände Punggye-ri im Nordosten des Landes hatte das kommunistische Regime bereits 2006 und 2009 jeweils einen atomaren Sprengkopf gezündet, wodurch sich die Spannungen in der Region erheblich verschärft hatten.
Auf Satellitenbildern sei nun zu erkennen, dass auf dem Atomtestgelände Punggye-ri ein Tunnel gegraben werde. Entsprechende Berichte südkoreanischer Medien bestätigte am Montag ein Regierungsbeamter in Seoul. Die Bauarbeiten seien fast abgeschlossen. Allerdings gebe es keine Anzeichen für einen kurz bevorstehenden Test.
Auf dem Testgelände unternehme Nordkorea bereits seit einigen Jahren Tunnelgrabungen, sagte der Beamte in Seoul. «Es ist jedoch ein großer Unterschied zwischen der Entscheidung, einen Atomtest auszuführen, und Vorbereitungen zu treffen.»
dpa/est