Das berichtete die "Gazeta Prawna" am Dienstag. "Sie (die Beamten) sind überarbeitet, weil es an Leuten fehlt", klagte ein Beamter in der Zeitung. "Das Turnier (die Fußball-EM) wird ein Wahnsinn."
Eine Sprecherin des Innenministeriums versicherte dagegen, es handele sich nur um einen vorübergehenden Engpass. Bis Jahresende würden 5000 neue Rekruten für den Polizeidienst ausgebildet. Die Sicherheit der Fußball-EM, die gemeinsam von Polen und der Ukraine ausgetragen wird, sei nicht gefährdet. "Die Sicherheit der EM hat oberste Priorität und die Zahl der nicht besetzten Stellen wird darauf keinen Einfluss haben", sagte die Sprecherin.
Finanzielle Engpässe bei der polnischen Polizei sorgten in den vergangenen Monaten schon wiederholt für Probleme. So musste eine Lieferung ziviler Funkstreifen für die Antikorruptionsbehörde rückgängig gemacht werden, weil kein Geld vorhanden war. Auch die hohen Benzinpreise belasten das Budget der Polizei - dem Zeitungsbericht zufolge legen polnische Streifenwagen jährlich insgesamt 300 Millionen Kilometer zurück.
Da die Beamten nicht nur bei der Polizei, sondern auch bei Zoll, Feuerwehr und im Justizwesen seit langem auf Gehaltserhöhungen hoffen, haben ihre Gewerkschaften bereits Protestaktionen während der EM angedroht.
dpa/est - Bild: Rafal Goly (epa)