Die Rebellen wollten der Forderung des UN-Sicherheitsrates nachkommen, die Gewalt in der Region umgehend zu stoppen. Die Separatistenkämpfer wollen eine Abspaltung des Nordens erreichen.
Der Weltsicherheitsrat hatte am Mittwoch in New York eine Erklärung verabschiedet, in der unter anderem die Angriffe der Rebellen im Norden des Landes scharf verurteilt und ein Ende der Gewalt gefordert wurde. Mit Hilfe von islamistischen Gruppen hatte die MNLA am vergangenen Wochenende die historische Stadt Timbuktu eingenommen, die zum Weltkulturerbe der Unesco gehört.
Lokalen Medienberichten zufolge kommt die Entscheidung der Rebellen nicht überraschend, da sie in den vergangenen Wochen große Erfolge erzielt und vor Timbuktu bereits die wichtigen Städte Kidal und Gao erobert hatten. Die Tuareg nennen das Gebiet, das sie für sich beanspruchen, Azawad. Es reicht von den Grenzen zu Algerien und Niger bis zum Fluss Niger, der außerhalb von Timbuktu verläuft.
Unterdessen haben die Putschisten in der Hauptstadt Bamako eine geplante nationale Versammlung abgesagt, in der über die Zukunft des Landes und die Einrichtung einer demokratischen Regierung entschieden werden sollte. Die wichtigsten Parteien des westafrikanischen Staates hatten zuvor angekündigt, nicht an dem Treffen teilzunehmen, weil die Versammlung "nicht mit der Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung kompatibel" sei, hieß es in einer Mitteilung.
Meuternde Soldaten hatten sich am 22. März an die Macht geputscht und Präsident Amadou Toumani Touré gestürzt. Die Armee Malis zog sich anschließend weitgehend aus dem Norden zurück, was den Tuareg-Rebellen ein schnelles Vorrücken in die wichtigsten Städte des Gebietes ermöglichte.
Die nun regierende Militärjunta ist unter großem internationalen Druck. Die Nachbarländer haben Mali bereits schwere Sanktionen verhängt, um die Putschisten zu einer Rückkehr zur Demokratie zu bewegen. Die Grenzen wurden für den Handel geschlossen, und das Land wurde von der regionalen Zentralbank abgeschnitten.
dpa