Die elfjährige Lena aus dem ostfriesischen Emden ist möglicherweise erwürgt worden. Der Täter habe erst auf das Mädchen eingestochen, als es bereits tot war, berichtete das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf den Obduktionsbericht. Zuvor soll das Mädchen vergewaltigt worden sein.
Lena war am 24. März in einem Parkhaus in Emden tot aufgefunden worden. Am Sonntag wurde Haftbefehl gegen einen 18-Jährigen erlassen, der die Tötung gestanden haben soll. Die pädophile Neigung des mutmaßlichen Täters war lange bekannt. Der Chefarzt der Psychiatrie, wo der junge Mann vor der Tat behandelt wurde, weist eine Mitverantwortung zurück.
Parallel wird weiter über die Ermittlungspannen in dem Fall diskutiert. Massive Kritik kam vom Verein Deutsche Kinderhilfe: Es seien nicht nur Ermittlungspannen, sondern auch erhebliche Defizite des Jugendhilfesystems zutage getreten, erklärte ein Sprecher.
Alarmzeichen gab es genug: Seine Mutter hatte ihn Medienberichten zufolge beim Kreisjugendamt Aurich gemeldet, weil er 2010 eine Siebenjährige nackt fotografiert hatte. Auch die Polizei in Aurich war seit September im Bilde, nachdem der Stiefvater den 18-Jährigen dort wegen Kinderpornos auf seinem Computer angezeigt hatte.
Jetzt untersuchen interne Ermittler der Polizei Osnabrück, wie es zu der Pannenserie im Vorfeld des Verbrechens kommen konnte. Gegen vier Beamte wird disziplinarrechtlich ermittelt, gegen zwei von ihnen auch strafrechtlich. Der Verdacht: Strafvereitelung im Amt.
dpa/rkr