Zwei Wochen nach der Mordserie in Toulouse sind französische Anti-Terror-Ermittler erneut mit Razzien gegen mutmaßliche radikale Islamisten vorgegangen. Zehn Personen wurden festgenommen. Sie stünden unter Verdacht, Kontakte zu Terror-Trainingslagern in Pakistan oder Afghanistan geknüpft zu haben, um in den "Dschihad" (Heiliger Krieg) zu ziehen.
Eine direkte Verbindung zum Fall des Toulouse-Attentäters Mohamed Merah soll es nicht geben. Dieser hatte Mitte vergangenen Monats sieben Menschen erschossen, darunter drei Kinder und einen Lehrer an einer jüdischen Schule in Toulouse. Bevor Merah am 22. März bei der Erstürmung seiner Wohnung getötet wurde, hatte er sich selbst als Mudschahedin (Gotteskrieger) bezeichnet und erklärt, dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahezustehen.
Im Zuge der Ermittlungen gegen andere mutmaßliche radikale Islamisten hatte die französische Justiz bereits am Freitag knapp 20 Personen festgenommen. 13 von ihnen erwartet nun eine Anklage. Eine Gruppe um den Salafisten Mohamed Achamlane soll unter anderem die Entführung eines Richters mit jüdischen Wurzeln geplant haben. Die Polizeieinsätze am Mittwoch erfolgten in Städten wie Marseille oder dem an der belgischen Grenze gelegenen Roubaix.
dpa/okr - Bild: Gérard Julien (afp)