1 Kommentar

  1. Wieso denn "Wirtschaftswunder" und woher die Annahme, es "gehe den deutschen Nachbarn gut"? Da hat "Le Soir" aber nicht so genau hingeguckt.

    Die erwähnten einschneidenden Reformen der letzten 10 Jahre (heisst übersetzt: Viele mussten sich für für Wenige eingeschränken) haben einzig und allein den Unternehmen genützt, am Großteil der Bevölkerung geht das Wirtschaftswunder nämlich schlicht und ergreifend vorbei.

    Die Experimente am lebenden Volk, wie Schröders mit Vorschusslorbeeren übersäte Agenda 2010 oder Merkels derzeitiges mut- und kopfloses Herumagieren, fördern häßliche Auswüchse zu Tage, wie Sozialabbau, Lohndumping oder die Reduzierung von Arbeitnehmerrechten. Arbeitsmarktreformen und Lohnmäßigungen gingen ausschließlich zu Lasten der Arbeitnehmer. Wo ist da die Intelligenz und Ernsthaftigkeit? Wenn es doch alles so einfach ist, warum beschäftigen wir dann keine Grundschüler im Berliner Reichstag anstatt hunderter überbezahlter Politiker?

    Tausende von Arbeitslosen werden von einem zweckentfremdeten Bürokratiemonster mit Namen "Arge" oder "Arbeitsagentur" in die Billiglohn- Sklaverei gezwungen. Damit sieht die Arbeitslosenstatistik zwar wieder schön aus, macht man sich aber die Mühe und kratzt nur ein wenig an dem matten Glanz, so stellt man sehr schnell fest, das genug Menschen nicht mehr von einer Vollzeitstelle leben können und nach wie vor Unterstützung von Vater Staat brauchen! Soll das eine Verbesserung sein? Wohl kaum!
    Dem Unternehmer ist´s nur Recht: so kann er die Löhne mit staatlicher Duldung und Unterstützung noch mal drücken. Gewinne privatisieren, Verluste zahlt der Steuerzahler. Das ist eine Form des Sozialmißbrauchs, die zum Himmel stinkt!

    Vielleicht hätte M. Demonthy neben Politikern, Unternehmen und Gewerkschaften auch besser mal die Arbeitnehmer gefragt. In deren Geldbörsen kommt nämlich von dem ganzen, hochproklamierten Segen nichts an, im Gegenteil!
    Ich kann Belgien und insbesondere die Wallonie nur vor solchem Rückschritt warnen! Wenn Kapital und Politik im selben Boot sitzen, dann rudert der kleine Mann alleine! Echter Fortschritt und gelebte Solidarität sieht anders aus, nämlich nachhaltiger und gleich verteilter.

    Das was hier als deutscher Erfolg propagandiert wird, steht auf tönernen Füßen und wird irgendwann von der Realität eingeholt, was bedeutet: klappt zusammen.
    Dreimal dürfen Sie, lieber Leser, nun raten, wer dann den Karren wieder aus dem Dreck ziehen muss...