Eine einflussfreiche Militaristen-Vereinigung erklärte am Sonntag, Großbritannien sei derzeit nicht in der Lage, die seit 1833 unter britischer Hoheit stehende Inselgruppe im Südatlantik zu verteidigen.
Es fehle an einem Flugzeugträger, mit dessen Hilfe für die Luftstreitkräfte schnell eine Basis in der Region geschaffen werden könne, teilte die UK National Defence Association (UKNDA) mit. Ihr gehören unter anderem ehemalige Generäle und Falkland-Veteranen an, die den Kürzungen der Regierung im Verteidiungsetat äußerst kritisch gegenüberstehen.
Das Verteidigungsministerium in London wies darauf hin, dass ein argentinischer Angriff auf Falkland derzeit überhaupt nicht zur Debatte stehe. "Es gibt derzeit keinerlei Hinweise auf eine militärische Bedrohung für die Falklandinseln", sagte ein Sprecher. Verteidigungsminister Philip Hammond hatte vor einigen Tagen in der Tageszeitung "Times" erklärt, die alternde argentinische Luftwaffe sei derzeit keine Bedrohung. In der Verfassung des inzwischen demokratisierten Argentinien wird ein Angriffskrieg ausgeschlossen.
1982 Angriff der damaligen Militärjunta Argentiniens
1982 hatte die damalige Militärjunta Argentiniens die Falklandinseln überfallen. Damals waren nur etwas mehr als 30 britische Soldaten auf dem Stützpunkt stationiert. In einem blutigen Krieg mit fast 1000 toten Soldaten eroberten die Briten unter Premierministerin Margaret Thatcher die Inseln wieder zurück.
Inzwischen tun rund 1000 Soldaten der Krone auf Falkland Dienst. Bis vor wenigen Wochen hatte auch Prinz William dort einen sechswöchigen Einsatz als Hubschrauberpilot absolviert.
Die argentinische Präsidentin Cristina Kirchner hatte zuletzt den politischen Druck auf Großbritannien erhöht, Verhandlungen über die Souveränität der Inseln aufzunehmen. Vor Falkland waren vor zwei Jahren Erdölvorkommen entdeckt worden. Argentinien pocht auf die Rechtsnachfolge einer einst spanischen Inselhoheit von Beginn des 19. Jahrhunderts. Großbritannien führt das Selbstbestimmungsrecht der rund 3000 Inselbewohner ins Feld. Sie wollen mit überwältigender Mehrheit britisch bleiben.
dpa/jp - Bild: Juan Mabromata (afp)