Der Autor und Politikwissenschaftler aus Berlin führte aus, dass Wachstum und andere Schlüsselbegriffe aus der Wirtschaftslehre immer ein "Nullsummenspiel" seien, meist auf Kosten Dritter. Daher warnte er vor dem Glauben an eine "Schuldenbremse", die letztlich zu einer Aushöhlung der Demokratie und dem Verlust der "Seele Europas" führen werde.
Schulden entstünden daher, dass Geld eine Form sozialer Beziehung sei, und dass das Geld stets neue Schuldner suche: erst in der Dritten Welt, dann in der New Economy, dann die Hypothekenschuldner in den USA, und jetzt im Rohstoffhandel, aber auch im Handel mit Umweltemissionszertifikaten oder Ackerland in Afrika.
Je entfesselter der globale Finanzhandel und Geldverkehr, je häufiger die Krisen. Eine Disziplinierung der Finanzwelt sei daher unumgänglich, da weder Wachstum noch teilweiser Schuldverzicht eine Lösung darstellten und es ein Regelwerk für Staatsbankrotte nicht gebe, auch nicht nach dem Staatsbankrott Argentiniens. Die Herangehensweise Europas sei jedenfalls nicht die richtige.