Ob die Entführer des Vizekonsuls Abdullah al-Chalidi politische Forderungen haben oder ob es sich um Lösegelderpresser handelt, war zunächst unklar.
Das Nachrichtenportal News Yemen berichtete, der Vizekonsul sei bereits vor etwa einem Monat von Entführern überfallen worden. Damals habe er sich jedoch in Sicherheit bringen können. Nach der Verschlechterung der Sicherheitslage im Jemen nach der Revolution gegen Langzeitpräsident Ali Abdullah Salih im vergangenen Jahr habe die Familie des Diplomaten bereits das Land verlassen.
Die meisten Entführungen von Ausländern im Jemen gehen glimpflich aus. Nach Einschätzung von Beobachtern in der südlichen Hafenstadt kommen verschiedene Szenarien infrage. Denn Al-Kaida-Terroristen haben in den vergangenen Monaten in mehreren Regionen in der Nähe von Aden die Kontrolle übernommen. Auch die südliche Separatistenbewegung ist nicht zufrieden mit der Haltung Saudi-Arabiens, weil das Nachbarland gegen eine Abspaltung des Südjemens ist.
Bislang hat sich niemand zu der Entführung bekannt. Zuletzt war im Jemen eine Lehrerin aus der Schweiz verschleppt worden, die in dem südarabischen Land arbeitete.
dpa