Wie ein irakischer Regierungssprecher am Mittwoch sagte, werden am Donnerstag in Bagdad mindestens zehn Staatschefs erwartet. Das Gipfeltreffen der Liga ist das erste seit mehr als 20 Jahren im Irak. Die Repräsentanten der arabischen Staaten treffen sich in einem Palast in der hochgesicherten Grünen Zone, um über den Nahost-Konflikt, den Versöhnungsprozess im Jemen und die Krise in Syrien zu beraten.
Der irakische Außenminister Hoschiar Sebari betonte am Mittwoch während der Eröffnung des Treffens der Außenminister, das syrische Volk habe ein Recht auf Freiheit und darauf, seine politische Führung selbst zu wählen. Gleichzeitig sprach sich Sebari gegen jede ausländische Einmischung in dem Konflikt aus.
Sebari erklärte, der Irak sei sehr stolz, diesen Gipfel ausrichten zu dürfen - das erste Ereignis dieser Art, nachdem das Land durch die Politik von Ex-Präsident Saddam Hussein 1990 in die Isolation geraten sei. Rund 450 Millionen Dollar (342,5 Mio. Euro) investierte die krisengebeutelte Regierung des irakischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki laut lokalen Medienberichten in die Vorbereitung sowie Sicherheits- und Infrastrukturmaßnahmen.
Seit dem Abzug der US-Truppen Ende Dezember 2011 ist im Irak ein offener Machtkampf zwischen Schiiten und Sunniten ausgebrochen. Zudem gab es immer wieder verheerende Bombenanschläge mit vielen Toten. Jordaniens König Abdullah II. sagte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Petra vom Dienstag seine Teilnahme aus Sicherheitsgründen ab.
Assad will neue Vorschläge der Araber ignorieren
Das syrische Regime unter Präsident Baschar al-Assad will keine neuen Vorschläge der Arabischen Liga für eine Beendigung des Konfliktes in Syrien akzeptieren. Ein Beamter des Außenministeriums in Damaskus erklärte am Mittwoch einen Tag vor Beginn des Arabischen Gipfels in Bagdad, seitdem die Liga im vergangenen Jahr die Mitgliedschaft Syriens eingefroren habe, verkehre seine Regierung mit den Arabern nur noch auf bilateraler Ebene.
Er sagte, der syrischen Regierung sei zugetragen worden, dass in Bagdad über einen «arabischen Vorschlag» zu Syrien diskutiert werden solle. "Wir werden uns jedoch mit keiner Initiative befassen, die von der Arabischen Liga beschlossen wird, gleichgültig auf welcher Ebene, fügte er hinzu.
dpa/wb - Bild: Mohammed Ameen (afp)