Der französische Energiekonzern Total versucht nach einem am Sonntag bekanntgewordenen Leck fieberhaft, die undichte Stelle zu finden. Aus dem "Elgin"-Gasfeld strömt ungehindert Gas ins Meer vor der schottischen Ostküste. Für die inzwischen verlassene Förderplattform herrscht Explosionsgefahr.
Es habe sich ein erkennbarer Film auf der Wasseroberfläche gebildet, teilte Total am Dienstag mit. Der Teppich sei sechs Seemeilen lang. Die Plattform sei von einer Gaswolke umgeben. Experten halten es für möglich, dass das Gas für Menschen giftig ist. Das Unternehmen versuche alles, um die Situation unter Kontrolle zu bringen, hieß es von Total. Gegenwärtig seien jedoch weder die Menge des ausströmenden Gases noch der genaue Ort des Lecks bekannt. Der Aktienkurs von Total gab am Dienstag bereits um sechs Prozent nach.
Von zwei benachbarten Bohrstationen vor der schottischen Ostküste zog der Energiekonzern Shell am Dienstag vorsichtshalber große Teile seines Personals ab, wie das Unternehmen mitteilte. Eine Wartungsphase werde vier Tage vorgezogen, die Produktion sei deswegen eingestellt worden. Die Küstenwache errichtete um die leckgeschlagene Plattform eine Zwei-Meilen-Sperrzone für Schiffe und eine Drei-Meilen-Zone für Flugzeuge.
Die "Elgin"-Plattform von Total war bereits am Sonntag geräumt worden, nachdem das Leck bemerkt worden war. Alle 238 Arbeiter sind in Sicherheit. Total kündigte an, alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um das Leck zu identifizieren. Der Sprecher bezeichnete die Gefahr, dass die Plattform explodieren könne, als gering. Er schloss auch eine Vergrößerung der Sperrzone nicht aus. Total arbeite eng mit allen wesentlichen Stellen, darunter die Küstenwache und die schottische Regionalregierung, zusammen
dpa/sh