Die Organe erhielten Israelis in einem staatlichen Krankenhaus in der Hauptstadt Sofia. Bulgarische Chirurgen aus einem anderen Krankenhaus in Sofia hätten die Transplantationen vorgenommen. Die Spender waren arme Russen, Georgier, Moldawier und Tschetschenen.
Das Gesundheitsministerium in Sofia bestätigte , dass diese Operationen gegen das bulgarische Gesetz verstoßen haben, weil die Empfänger der Nieren nicht wie vorgeschrieben in einem staatlichen Register eingetragen seien. Die Staatsanwaltshaft hat Ermittlungen eingeleitet.
In Bulgarien dürfen nur Verwandte oder Verheiratete ihre Organe spenden. Damit ist der Handel mit Organen gesetzeswidrig und wird mit einer Freiheitsstrafe von bis zu acht Jahren geahndet.
Die Enthüllung über die illegalen Transplantationen eines renommierten Krankenhaus erfolgte zwei Monate nach der Entlassung von dessen Direktor, der zu den bekanntesten Chirurgen Bulgariens gehört. Seine Amtsenthebung war mit einer Verschuldung der Klinik in Höhe von 22 Millionen Lewa (rund 11 Millionen Euro) begründet worden.
20 illegale Nierentransplantationen in Bulgarien
In Bulgarien sind in den vergangenen zwei Jahren illegal 20 Nierentransplantationen für je 15 000 Euro vorgenommen worden.