"In der Sahelzone rückt eine Katastrophe für Kinder immer näher", schreibt Unicef am Dienstag in einer Mitteilung. "Es kostet wenig, ein Kind vor schwerer Mangelernährung zu bewahren - aber ein Vielfaches, es in lebensbedrohlichem Zustand zu behandeln."
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen rechnet demnach allein in Niger mit über 330.000 schwer mangelernährten Kindern. Im Tschad sind demnach 127.000 Kinder bedroht, in Mali 175.000 und im Norden Nigerias über 200.000. Ebenfalls betroffen seien Burkina Faso, Kamerun, Mauretanien und Senegal.
Die Kinder in der Sahelzone seien von einer tödlichen Spirale aus Missernten, Dürre, hohen Nahrungsmittelpreisen, politischer Instabilität und extremer Armut bedroht. Schon zu normalen Zeiten litten 10 bis 15 Prozent der Kinder an akuter Mangelernährung.
Jährlich sterben demnach in der Sahelregion etwa 1,9 Millionen Kinder unter fünf Jahren. Ein Drittel der Todesfälle hänge mit chronischer oder akuter Mangelernährung zusammen.
dpa/wb - Bild: Raphael De Bengy (19.3, Diapaga, Burkina Faso)