Die italienische Polizei hat fünf mutmaßliche Mitglieder der als Terrororganisation eingestuften Kurdischen Arbeiterpartei PKK festgenommen. Ihnen werde vorgeworfen, in Italien lebende Kurden erpresst zu haben, um mit dem Geld Anschläge zu finanzieren, teilten die Ermittler am Dienstag mit. Die Verdächtigen hätten Landsleute gezwungen, eine «Revolutionssteuer» zu zahlen, sagte ein Polizeisprecher dem Nachrichtensender Sky TG24.
Bei dem Polizeieinsatz habe es in mehreren Städten Hausdurchsuchungen gegeben, darunter in Rom, Modena und Padua. Die Ermittlungen begannen vor mehreren Monaten in Venedig. Dort war der Besitzer eines Kebab-Ladens zusammengeschlagen worden, weil er sich anscheinend geweigert hatte, zu zahlen.
Die PKK wird von der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Sie kämpft seit Anfang der 1980er Jahre für die Unabhängigkeit oder eine größere Autonomie der Kurdengebiete in der Türkei. Kurdische Organisationen beklagen eine systematische Diskriminierung ihrer Volksgruppe. Der Konflikt hat etwa 45.000 Menschen das Leben gekostet.
dpa/wb