Für die Untersuchung befragte die Peace Training and Research Organization (PTRO) mit Sitz in Kabul 4763 Afghanen aus 16 der 32 Provinzen des Landes.
94,03 Prozent der Befragten gaben an, ein Aussöhnungsprogramm mit den Taliban und anderen Aufständischen zu unterstützen. Nach PTRO-Angaben ist die am Dienstag veröffentlichte Studie repräsentativ.
Bislang ist ein Friedensprozess in Afghanistan nicht in Sicht. Erst in der vorvergangenen Woche setzten die Taliban Gespräche mit den USA im Golf-Emirat Katar aus.
Als ein Hindernis für einen Friedensprozess bezeichneten fast die Hälfte der Befragten (47,95 Prozent) den Einfluss Pakistans und des Irans. 41,58 Prozent nannten bei dieser Frage die Anwesenheit der internationalen Truppen. 23,17 Prozent machten als einen Grund mangelnde Glaubwürdigkeit der Regierung aus (Mehrfachnennungen möglich).
83,4 Prozent unterstützten der Umfrage zufolge die Bedingungen der afghanischen Regierung und der internationalen Gemeinschaft für eine Friedenslösung. Demnach müssen sich die Aufständischen vom Terrornetz Al Kaida lossagen, ihre Waffen niederlegen und die afghanische Verfassung anerkennen. 57,9 Prozent unterstützten die Forderung der Taliban, dass vor einer Verhandlungslösung alle ausländischen Truppen abziehen müssen. Eine große Schnittmenge unterstützte beide Positionen.
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