"In den vergangenen 50 Jahren hat ohne Zweifel der schnellste Wandel im Verhältnis des Menschen zur Natur stattgefunden", sagte Will Steffen, ein Klimawandelexperte von der australischen National University.
Für eine nachhaltige Zukunft der Erde müssten bis 2050 zwischen 60 und 80 Prozent des weltweiten Energiebedarfs aus Quellen mit niedrigen Kohlenstoff-Ausstoß kommen, sagte Professor Detlef van Vuuren von der Universität Utrecht. Gegenwärtig kämen 80 Prozent der Energie aus fossilen Trägern, bemängelte er.
Die Londoner Konferenz soll von wissenschaftlicher Seite die Weltklimakonferenz im Juni in Rio de Janeiro vorbereiten. Am Donnerstag wird ein Gastbeitrag von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erwartet. "Rio ist eine Chance auf Fortschritt", sagte Nobelpreisträgerin Elinor Ostrom, die führende wissenschaftliche Beraterin der Klimakonferenz.
Die Konferenz in London verabschiedete ferner Schriftsätze, in denen unter anderem eine Wende zu einer "grünen Wirtschaftsgesellschaft" gefordert wird. Dazu sei eine soziale Transformation notwendig, nicht nur eine Energiewende. "Wir müssen es schaffen, einen allgemeinen Wertekanon für die Weltwirtschaft zu schaffen, basierend auf Nachhaltigkeit und Wohlstand", sagte Anantha Duraiappah, Direktor des Internationalen Human Dimensions Programme.
Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung hatte erst kürzlich den Zusammenhang zunehmend ergiebiger Regenfälle und der Klimaerwärmung hergestellt. Die Nordpol-Gletscher sind nach neuen Erkenntnissen aus der Forschung bereits in einem Zyklus von Erwärmung und Abschmelzung, der nicht einmal mehr Rekordtemperaturen benötigt, um die Schmelze weiter voranzutreiben.
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