Die Menge marschierte auf einer genehmigten Route durch die Hauptstadt Minsk, wie die unabhängige Agentur Belapan am Sonntag meldete.
Die Demonstranten schwenkten alte weiß-rot-weiße Fahnen sowie EU-Flaggen und forderten in Sprechchören Freiheit für politische Gefangene. Die Polizei in der Ex-Sowjetrepublik sprach von 700 Teilnehmern. Es gab keine Festnahmen.
"Das Lukaschenko-Regime hat nur eine Waffe: Furcht", sagte der ehemalige Präsidentschaftskandidat Witali Rymaschewski bei einer anschließenden Kundgebung. Er forderte, die nächste Wahl zu boykottieren. der Ex-Kandidat Alexander Milinkewitsch sagte: "Wir wollen, dass Weißrussland frei ist und nicht von Clans beherrscht wird."
Die Veranstalter zeigten sich zufrieden. "Das gibt Anlass zur Hoffnung, dass Weißrussland eine demokratische Zukunft hat", sagte Organisator Wladimir Kolos. Allerdings kritisierte er, die weißrussische Gesellschaft sei zu apathisch.
Zuletzt waren nach der gefälschten Präsidentenwahl im Dezember 2010 Tausende aus Protest auf die Straße gegangen. Die Regierung in der letzten Diktatur Europas hatte daraufhin hart durchgegriffen: Hunderte wurden festgenommen, mehrere Oppositionsführer wurden zu langen Haftstrafen verurteilt.
dpa/rkr - Bild: Viktor Drachlev (afp)