Es ist oft sinnvoll, wie besorgt und fürsorglich die Europäische Union mit ihren Bürgern umgeht, und manchmal schon beängstigend, wie weit dies an Bevormundung grenzt. Über EINEN Bereich der Gesundheit ihrer Bürger sieht sie hinweg: den Schutz der inneren Uhr.
Dies ist umso erstaunlicher, als dass sie inzwischen verstärkt darauf achtet, dass ihre Bürger als Arbeitskräfte funktionieren und Leistung bringen, um im globalen Wettbewerb nicht zurückzufallen. Dabei ignoriert sie, dass es zwei Sorten Menschen gibt, abgesehen von Geschlecht und sexueller Orientierung: Morgenmenschen, auch Lerchen genannt, und Abendmenschen, auch für die gibt es einen schönen Namen: Nachtigallen.
Nicht so schön klingt Eule, ABER: Wollen Sie sich notoperieren lassen, um drei Uhr nachts, von einer Lerche? Die seit 22 Uhr mit dem Schlaf kämpft? Und wem vertrauen Sie sich lieber an, beim nächtlichen Anflug, einem Mann oder einer Frau im Kontrollturm, vom Typ Nachtigall oder vom Typ Lerche, deren Augenlider schwer wie Blei sind und die Mühe hat, die Punkte auf dem Monitor im Auge zu behalten. Kann unsere Gesellschaft funktionieren ohne nächtliche Pflegedienste und Taxifahrer?
Gesellschaftlicher Nutzen oft verkannt
Der gesellschaftliche Nutzen der Nachtigallen wird oft verkannt und diese Zweiteilung in Lerchen und in Nachtigallen hat die Natur schon klug so eingerichtet. Die Brüsseler Kommission ignoriert diese Selbstverständlichkeit und macht keinerlei Anstalten, eine Arbeitsordnung zu fördern, die diesen elementaren Erkenntnissen Rechnung trägt - anders als fortschrittliche Firmen in Skandinavien, denen die Frankfurter Allgemeine auf ihrer Wirtschaftsseite viel Interesse widmete.
Mehr noch: Die Kommission hält an einer Formel fest, die das Gegenteil von dem erreicht hat, was angestrebt war. Stattdessen diskriminiert sie einen großen Teil ihrer Bürger durch einen Eingriff in ihre innere Uhr, also in ihren Körper. Den Teil ihrer Bürger, der das europäische Bruttosozialprodukt dann steigert, wenn andere schon in den Seilen hängen. Was die Leistung der Lerchen in deren leistungsintensiven Zeit keineswegs schmälert.
Also weshalb keine Arbeitszeitmodelle fördern, die beide Gruppen zu Höchstleistungen bringt? Gerade jetzt in Zeiten, wo jedes Prozent Wirtschaftswachstum brotnötig ist. Das Hin und Her ist nicht mehr zeitgemäß und erweist sich auch deshalb als fragwürdig, weil es die Bürger im Westen der Union stärker trifft als im Osten, mit einem Unterschied zur Weltzeit von bis zu drei Stunden.
Falsche Vorstellung der Sommerzeitrechnung
Wobei sich zudem mit der jetzt verordneten Sommerzeitrechnung eine falsche Vorstellung verbindet: Nämlich die, dass sie mehr Licht bringe. Das gilt nur für den Abend, während einiger Monate, im Hochsommer ist der Unterschied kaum merkbar. Oft ausgeblendet wird, dass das Licht irgendwo her kommen muss, schließlich kann die EU zusätzliches Licht nicht hervorzaubern. Wo es her kommt, wird spätestens Montag ersichtlich, wenn es beim Aufstehen wieder dunkler sein wird.
Dunkler wird's, aber auch ein gutes Stück kälter, weil noch nahe an der Nacht, wenn nicht sogar frostig. Und einmal im Auto winkt am Steuer auf der Straße die Nebelbank. Gerade lichtsüchtige oder zur Depression neigende Menschen sind geradezu erleichtert, wenn sie Ende Oktober beim Wiedereintritt in die Normalzeit endlich wieder bei Tageslicht frühstücken und das Haus verlassen können.
Man sieht also: Eingefahrene Kampfargumente sollten bei einer sinnvollen Nutzung menschlicher Fähigkeiten und Ressourcen nicht mehr den Ausschlag geben. Und vor allem: Der Frühling kommt auch so - und um sich am Wechsel der Jahreszeiten zu erfreuen, bedarf es keiner Zeitumstellung. Im Gegenteil: Dann wäre die Freude an den unterschiedlichen Jahreszeiten sogar unverfälscht-natürlich.
Archivbild: epa
Hmm, die EU als Beschützer von Otto Normalverbraucher???
Eventuel wenn ihr Vorstandsvorsitzender einer europäischen oder internationalen Grossbank seid, der Chef von Shell oder BP ginge auch noch, sonst sind die Herren in Brüssel oder Strassburg nur dazu da um ihre eigenen sehr grosszügigen Bezüge zu kassieren und unsere Portemonnaies für griechische Waffenkäufe zu leeren - die letztendlich der französischen oder deutschen Waffenindustrie zugute kommen. Die Griechen haben selbstredend keine FNCs oder sowas, nee nee das wäre ja belgischer Schrott - Rafale, F35, Leo II und PzH2000 das sind wenigsten Qualitätsprodukte
Es ist aber schön, wenn es Abends jetzt wieder eine Stunde heller ist.
Ich bin froh Abends nach getaner Arbeit mit dem MTB noch eine Runde im Hellen drehen zu können, oder noch schnell den Rasen zu mähen. Im Übrigen bin ich Frühaufsteher und fahre jeden Morgen gegen 5:30 Uhr zur Arbeit, da stört es mich nicht so sehr, wenn es wieder dunkel ist.
Wir freuen uns auf alles was die EU bringt!
Wie z.B. aus Welt-Online, da heisst es:
"EU will Wohnhäuser zwangssanieren lassen!
Die EU will mit einer Richtlinie den Energieverbrauch von Wohnhäusern stark senken. Den Besitzern drohen Kosten von mehr als 100.000 Euro."
Die EU zerstört! Und das alles für eine Klima Religion!
Die Zeitumstellung ist überholt!
Diese und ähnlich geartete Artikel wieder holen sich jedes Jahr zweimal.
Im Frühjahr und im Herbst. Gebracht hat es noch nie was.
Probleme gibt es aber nicht nur bei Kleinkindern,sondern auch in der Landwirtschaft.
Z.Bsp.beim Melken der Kühe!
Sehr gut argumentiert! Diesem Artikel ist nichts hinzuzufügen!
Denn in der sich immer mehr von der Realität entfernenden EU- Bürokratenwelt darf eben nicht alles sein, was ist. Da baut man auch schon einmal Luftschlösser, träumt drei Nummern zu groß und ist sich selbstbewusst seiner Sache sicher: Wir sind ein Segen für die Menschen! Und im Übrigen: bezahlen tut der kleine Mann ja so oder so, ob er will oder nicht, was also den Geist mit Nachdenken anstrengen!
Nein, mein Europa ist das nicht mehr! Ich will keine nicht legitimierte EU- Diktatur und werde dieses bei den nächsten Wahlen berücksichtigen! Schade!