2 Kommentare

  1. In einer Zeit, in der ganz allgemein ein besorgniserregender Werteverfall und ein erschreckender Realitätsverlust bei so manchem Berufspolitiker zu beobachten sind, braucht das Land zwischen Aachen und Frankfurt/Oder, Flensburg und Garmisch-Partenkirchen mehr denn je an der Spitze seines demokratischen Gemeinwesens eine glaubwürdige Persönlichkeit, die fatale Fehlentwicklungen in der Gesellschaft auch benennt und nicht in seiner Wahrnehmung ausblendet oder verbal verharmlost. Vorbei sind die Zeiten von Ignoranz und Schönfärberei - Offenheit und klare Kante, Transparenz, Tacheles reden und Tabula rasa sind angesagt.

    Herr Gauck, dessen Wahl in das höchste Staatsamt vielleicht so etwas wie ein Glücksfall der Geschichte ist, hat mit seiner Antrittsrede nicht nur Mut gemacht, sondern auch unter Beweis gestellt, dass er dieser besonderen Herausforderung gewachsen ist. Deutschland hat jetzt endlich den Bundespräsidenten, den es benötigt und den es verdient.

  2. Vereehrter Herr Guido Schümann,
    es ist mir nicht nachvollziehbar, woher Sie den Optimismus und die Hurra- Vorschusslorbeeren nehmen. Bitte, übersetzen Sie doch mal die Worte aus dem Bundesrepublikanischen ins verständliche Deutsch:
    "Stellt Euch nicht so an und löffelt gefälligst die Suppe aus, die Euch Eure Politiker tagtäglich einbrocken! Und das bitte möglichst ohne Meckern und Nachdenken!"
    Es liegt nicht am mangelden Selbstvertrauen der Deutschen, es liegt am mangelndem Vertrauen der Deutschen in ihre politische Führung und deren Qualität oder treffender formuliert: es liegt an dem Wissen, das deutsche Politiker ausser falschen, keine wirklichen Antworten auf die dringenden Fragen parat haben. Ausser Steuer- und Abgabenerhöhungen bewegt sich nichts mehr wirklich.
    Endzeitstimmung- der Schwanengesang einer nicht einmal gut gemeinten Absicht.