Der neue Bundespräsident Joachim Gauck hat die Menschen in Deutschland in seiner ersten wichtigen Rede zu Mut und Zuversicht aufgerufen. "Ich bitte Sie alle, mutig und immer wieder damit zu beginnen, Vertrauen in sich selbst zu setzen", sagte Gauck am Freitag nach seiner Vereidigung in einer gemeinsamen Sitzung von Bundestag und Bundesrat.
Weiter mahnte er, trotz Euro-Krise den Glauben an Europa nicht zu verlieren. Zugleich forderte er ein entschlossenes Vorgehen gegen den Rechtsextremismus.
Fünf Tage nach seiner Wahl war der 72-Jährige zuvor als elfter Präsident vereidigt worden. Der frühere evangelische Pastor und DDR-Bürgerrechtler sprach den Amtseid mit der Formel "So wahr mir Gott helfe". In der gemeinsamen Sitzung waren fast alle Altbundespräsidenten dabei, darunter auch Gaucks unmittelbarer Vorgänger Christian Wulff, der vorzeitig zurückgetreten war.
In seiner Rede versprach das neue Staatsoberhaupt, Wulffs Engagement für eine bessere Integration von Menschen mit Migrationshintergrund fortzusetzen. Alle Menschen, die in Deutschland leben, sollten sich hier auch zu Hause fühlen können. Als Wunschbild nannte Gauck ein Deutschland, das "soziale Gerechtigkeit, Teilhabe und Aufstiegschance" miteinander verbindet. Niemand dürfe den Eindruck haben, kein Teil der Gesellschaft zu sein, weil er "arm, alt oder behindert" sei.
Gauck erinnerte an ein Zitat des indischen Pazifisten Mahatma Gandhi (1869-1948), wonach nur ein Mensch mit Selbstvertrauen Fortschritt machen und Erfolge haben könne. Dann fügte er hinzu: "Ob wir den Kindern und Enkeln dieses Landes Geld oder Gut vererben werden, das wissen wir nicht. Aber dass es möglich ist, nicht den Ängsten zu folgen, sondern den Mut zu wählen, davon haben wir nicht nur geträumt. Das haben wir gelebt und gezeigt."
dpa/jpµ - Bild: Odd Andersen (afp)
In einer Zeit, in der ganz allgemein ein besorgniserregender Werteverfall und ein erschreckender Realitätsverlust bei so manchem Berufspolitiker zu beobachten sind, braucht das Land zwischen Aachen und Frankfurt/Oder, Flensburg und Garmisch-Partenkirchen mehr denn je an der Spitze seines demokratischen Gemeinwesens eine glaubwürdige Persönlichkeit, die fatale Fehlentwicklungen in der Gesellschaft auch benennt und nicht in seiner Wahrnehmung ausblendet oder verbal verharmlost. Vorbei sind die Zeiten von Ignoranz und Schönfärberei - Offenheit und klare Kante, Transparenz, Tacheles reden und Tabula rasa sind angesagt.
Herr Gauck, dessen Wahl in das höchste Staatsamt vielleicht so etwas wie ein Glücksfall der Geschichte ist, hat mit seiner Antrittsrede nicht nur Mut gemacht, sondern auch unter Beweis gestellt, dass er dieser besonderen Herausforderung gewachsen ist. Deutschland hat jetzt endlich den Bundespräsidenten, den es benötigt und den es verdient.
Vereehrter Herr Guido Schümann,
es ist mir nicht nachvollziehbar, woher Sie den Optimismus und die Hurra- Vorschusslorbeeren nehmen. Bitte, übersetzen Sie doch mal die Worte aus dem Bundesrepublikanischen ins verständliche Deutsch:
"Stellt Euch nicht so an und löffelt gefälligst die Suppe aus, die Euch Eure Politiker tagtäglich einbrocken! Und das bitte möglichst ohne Meckern und Nachdenken!"
Es liegt nicht am mangelden Selbstvertrauen der Deutschen, es liegt am mangelndem Vertrauen der Deutschen in ihre politische Führung und deren Qualität oder treffender formuliert: es liegt an dem Wissen, das deutsche Politiker ausser falschen, keine wirklichen Antworten auf die dringenden Fragen parat haben. Ausser Steuer- und Abgabenerhöhungen bewegt sich nichts mehr wirklich.
Endzeitstimmung- der Schwanengesang einer nicht einmal gut gemeinten Absicht.