Die Polizei hat Gas und Strom im ganzen Wohnviertel gekappt und mehrere Explosionen in der Nähe des Wohnhauses ausgelöst, um ihn einzuschüchtern. Offensichtlich setzt sie darauf, dass der Mann erschöpft aufgibt oder mit wenig Risiko überwältigt werden kann.
Nach Angaben des TV-Nachrichtensenders BFM lehnt der junge Mann es nun ab, sich zu ergeben. Er rede aber weiter mit der Polizei. Am Mittwoch hatte er seine Ankündigung, sich zu ergeben, nicht wahr gemacht. Zu Beginn des Einsatzes hatte der Mann mit automatischen Waffen auf Polizisten gefeuert, die sich der Wohnung näherten, und mindestens zwei von ihnen verletzt.
Im Austausch gegen ein Telefon übergab er später einen Colt - die mögliche Tatwaffe bei den Morden an insgesamt sieben Menschen in Südfrankreich in den vergangenen Tagen. Bei dem Verdächtigen, den die Polizei über Spuren im Internet ausfindig gemacht hatte, soll es sich um einen dem Terrornetz Al-Kaida nahe stehenden Extremisten namens Mohamed Merah handeln.
Im Kontakt mit der Polizei habe er zugegeben, dass er schon für Mittwoch einen weiteren Anschlag gegen einen Soldaten geplant hatte. Zudem habe er zwei Polizisten töten wollen. Der Franzose algerischer Herkunft soll in Toulouse und Umgebung drei Soldaten sowie bei seinem Anschlag auf eine jüdische Schule am Montag drei jüdische Kinder und einen Rabbiner kaltblütig erschossen haben. Mehrere Personen aus seinem Umfeld wurden festgenommen, darunter waren die beiden Schwestern und Brüder sowie die Mutter des Mannes.
dpa/jp - Bild: Lionel Bonaventure (afp)