Das schwere Erdbeben in Mexiko hat Hunderte Gebäude beschädigt, mindestens elf Menschen wurden verletzt. Der Zustand von zwei Verletzten war nach offiziellen Angaben von Dienstagabend (Ortszeit) noch kritisch.
Das Beben hatte nach Informationen der mexikanischen Erdbebenwarte eine Stärke von 7,8. Das Zentrum lag im Süden des Landes, aber die Erdstöße waren am Dienstag auch noch in der mehr als 300 Kilometer entfernten Hauptstadt und im südlichen Nachbarstaat Guatemala zu spüren.
Das Zentrum lag im Bundesstaat Guerrero in der Nähe des Ortes Ometepec. In Guerrero wurden nach Angaben von Gouverneur Ángel Aguirre rund 500 Häuser beschädigt. Hunderte Gebäude wurden evakuiert. Auch im Nachbarbundesstaat Oaxaca kam es zu Schäden. Bis zum Dienstagabend gab es 19 Nachbeben, die eine Stärke von bis zu 5,3 erreichten.
Fußgängerbrücke in Mexiko-Stadt eingestürzt
In Mexiko-Stadt stürzte eine Fußgängerbrücke ein und zertrümmerte einen Kleinbus. In dem Bus waren keine Passagiere, der Fahrer wurde verletzt. Im ganzen Stadtgebiet der Millionenstadt liefen die Menschen zu Tausenden auf die Straßen, Hochhäuser schwankten.
Vor allem in den großen Einkaufszentren, in denen sich zum Zeitpunkt des Bebens um 12:00 Uhr Ortszeit Tausende Menschen aufhielten, herrschte vorrübergehend Panik, als die Menschen ins Freie stürmten. Zeitweise war das Telefonnetz unterbrochen. Auch fiel in einigen Stadtteilen der Strom aus.
Bürgermeister Marcelo Ebrard sagte am Abend, es seien keine größeren Schäden gemeldet worden. In einigen Gebäuden im Zentrum der Stadt klafften zentimeterdicke Mauerrisse.
Eines der stärksten Beben seit mehreren Jahren
In Mexiko zittert häufig die Erde. Das Beben sei das stärkste seit der Katastrophe im Jahre 1985 gewesen, als die Hauptstadt von einem Beben der Stärke 8,1 erheblich zerstört wurde, sagte Mexikos Innenminister Alejandro Poiré. Damals starben nach offiziellen Angaben fast 10.000 Menschen.
Seit dem Katastrophenbeben hatte Mexiko die Auflagen für erdbebensicheres Bauen verstärkt. Dies sei mit ein Grund, warum das jüngste Beben so glimpflich ablief, hieß es von offizieller Seite. Das Beben vom Dienstag war schwächer und entfaltete weniger Zerstörungskraft, meinten Seismologen. Außerdem lag das Epizentrum in einer dünn besiedelten Bergregion.
dpa/est - Bild: Pedro Pardo (afp)