Nach den tödlichen Anschlägen auf Soldaten im Südwesten Frankreichs fällt der Verdacht auf einen Mehrfachtäter.
In beiden Fällen sollen die Todesschüsse von einem Motorroller aus mit Waffen gleichen Kalibers abgefeuert worden sein, wie die Behörden und französische Medien am Freitag berichteten.
Am Donnerstag waren im südfranzösischen Montauban zwei Soldaten getötet und ein dritter schwer verletzt worden. Ebenfalls auf offener Straße hatte ein Unbekannter im 50 Kilometer entfernten Toulouse am Sonntag einen Uniformträger erschossen. Ob es sich um dieselbe Waffe handelte, muss nach Angaben des Innenministeriums noch geklärt werden.
Der Hintergrund der Bluttaten ist völlig unklar. Das Verteidigungsministerium rief alle im Großraum Toulouse stationierten Soldaten zu erhöhter Vorsicht auf. Außerhalb des Militärgeländes solle bis auf Weiteres auf das Tragen von Uniformen verzichtet werden, berichtete der TV-Nachrichtensender BFM. Außenminister Alain Juppé wies am Freitag Spekulationen über einen Zusammenhang mit dem französischen Militäreinsatz in Afghanistan zurück. «Es gibt zurzeit keinen Hinweis darauf», sagte er nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP. «Fangen wir nicht an, über mögliche Motive zu spekulieren.»
Nach ersten Erkenntnissen der Behörden fuhr der Schütze in Montauban einen schwarzen Motorroller und trug einen Helm mit getöntem Visier. Die Soldaten waren demnach zum Zeitpunkt der Tat unbewaffnet. Auch in Toulouse soll der Täter mit einem motorisierten Zweirad unterwegs gewesen sein. Nach Informationen der Zeitung «Le Figaro» verfolgt die Polizei mehrere mögliche Spuren. Auch Vergeltungsakte im Milieu der organisierten Kriminalität oder die Wahnsinnstat eines Waffenfanatikers wurden nicht ausgeschlossen.
dpa/sh - Bild: Eric Cabanis (afp)