Das gab der britische Premierminister Gordon Brown heute in Bagdad bei einem Treffen mit dem irakischen Regierungschef Nuri al-Maliki bekannt. Der Auftrag der verbleibenden 4500 britischen Soldaten werde sich mit der Übergabe der Kontrolle an die Iraker «von einem Kampfeinsatz zu einem Überwachungseinsatz» verändern, erklärte Brown bei seinem ersten Irak-Besuch als britischer Regierungschef. Die Reduzierung der Truppenstärke auf etwa 4500 Soldaten werde dadurch möglich, dass Großbritannien innerhalb der nächsten acht Wochen die Kontrolle über die Erdölprovinz Basra vollständig an den Irak übergibt. Bereits Anfang September hatten die Briten ihr Hauptquartier in der Stadt Basra aufgegeben und sich auf einen Stützpunkt in der Nähe des Flughafens zurückgezogen. Al-Maliki sagte nach der Unterredung mit Brown, die irakischen Streitkräfte würden in den kommenden zwei Monaten die komplette Verantwortung für Basra übernehmen. Britische Militärexperten äußerten Zweifel an der Fähigkeit der irakischen Armee, die Provinz zu sichern. Auch der frühere irakische Ölminister hält den Schritt für verfrüht.
Brown traf in Bagdad auch mit dem Kommandeur der US-Streitkräfte, General David Petraeus zusammen.
Die Opposition in Großbritannien bezeichnete Browns Irak-Besuch als «Fototermin». In Wirklichkeit sei die Regierung daran schuld, dass die Armee nicht gut genug ausgerüstet und mit den Aufgaben im Irak und Afghanistan überfordert sei, erklärte der militärpolitische Sprecher der Konservativen Partei, Liam Fox. Allerdings sagte der Parteivorsitzende David Cameron am Rande des Kongresses der Konservativen in Blackpool, er unterstütze die Heimkehr der Soldaten.
Großbritannien zieht bis Jahresende 1000 Soldaten aus dem Irak ab
Großbritannien zieht bis zum Jahresende etwa 1000 seiner rund 5500 Soldaten aus dem Irak ab.