Der Schuldspruch werde auf der ganzen Welt "denen zu denken geben, die das schreckliche Verbrechen begehen, Kinder auf Schlachtfeldern zu missbrauchen", teilte Amnesty International mit. Zudem könne die Entscheidung der Richter dazu beitragen "die schlimmsten Straftäter der Welt für Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen vor Gericht zu bringen".
Jedoch wurde bemängelt, dass der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) nur wegen der Rekrutierung und des Einsatzes von Kindersoldaten gegen Lubanga ermittelt hatte, ihn aber nicht für andere Verbrechen - darunter den Missbrauch zahlreicher Mädchen als Sexsklavinnen - verurteilt habe. Dadurch sei laut Amnesty International vielen potentiellen weiteren Opfern die Möglichkeit verweigert worden, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung zu erfahren.
Richard Clarke, der Direktor von Child Soldiers International, erklärte, im Kongo und vielen weiteren Ländern würden zudem noch viele weitere Menschen frei herumlaufen, die Kinder im Krieg missbraucht hätten oder dies sogar heute noch täten. Dennoch sei das Urteil ein "wichtiger Schritt".
Auch der Kongolese Bukeni Waruzi von der Organisation Witness (Zeuge) begrüßte das Urteil: "Wir freuen uns, dass der Einsatz von Kindersoldaten von der Internationalen Gemeinschaft niemals tolerieren werden wird", sagte er dem arabischen Sender Al Dschasira.
dpa/rkr - Bild: Evert-Jan Daniels (afp)