Nach dem Amoklauf eines US-Soldaten in der südafghanischen Provinz Kandahar sind Details der Bluttat bekannt bekannt geworden. Nach einem Bericht der "New York Times" ging der Unteroffizier von Tür zu Tür und drang schließlich in drei verschiedene Häuser ein. Dort habe er seine Opfer getötet und mehrere der Leichen verbrannt.
Nach afghanischen Regierungsangaben ermordete der Soldat insgesamt 16 Zivilisten, darunter neun Kinder und drei Frauen. Die "New York Times" berichtet weiter, der Unteroffizier sei von seiner Basis aus mehr als eine Meile (1,6 Kilometer) weit zum Tatort gelaufen.
Der mutmaßliche Einzeltäter habe sich anschließend ergeben. Es soll sich um einen 38-jährigen Feldwebel handeln, der verheiratet ist und zwei Kinder hat. Seit vergangenem Dezember ist er in seinem ersten Afghanistan-Einsatz. Zuvor sei er dreimal im Irak stationiert gewesen.
Die Taliban kündigten Vergeltung an. Das Islamische Emirat versichere den Hinterbliebenen, "dass es sich an den Invasoren und brutalen Mördern für jeden einzelnen Märtyrer rächen wird", teilten die Aufständischen am Montag auf ihrer Homepage mit. Die Täter würden bestraft werden. Die Opfer hätten keinerlei Bedrohung für die "geisteskranken Amerikaner" dargestellt. Für die meisten zivilen Opfer in dem Konflikt in Afghanistan sind Anschläge und Angriffe der Taliban verantwortlich.
dpa/sh