4,7 Millionen Wahlberechtigte waren am Sonntag in El Salvador aufgerufen, ein neues Parlament und die Bürgermeister in 262 Städten und Gemeinden zu wählen. Bei der Wahl standen sich vor allem zwei historisch verfeindete Parteien gegenüber - die rechte Alianza Nacionalista (Arena) und die linke ehemalige Guerillabewegung Front Farabundo Martí zur Nationalen Befreiung (FMLN). Erste Ergebnisse wurden erst am Montagmorgen erwartet.
Die Wahl galt auch als Test für die Politik des linken Präsidenten Mauricio Funes, der für die FMLN 2009 an die Macht gelangt war. In den zwei Jahrzehnten zuvor hatten Präsidenten der Arena das Land regiert. Nach letzten Umfragen lagen beide Parteien gleichauf und konnten mit jeweils 35 der 84 Parlamentssitze rechnen. Daneben traten Kandidaten von sechs kleineren Parteien an. 29.000 Polizisten und Soldaten waren abgestellt, um während der Wahl für Sicherheit und Ordnung zu sorgen.
Von 1980 bis zum Friedensabkommen 1992 hatte in El Salvador ein Bürgerkrieg geherrscht, der das Land verwüstete und Zehntausende Menschen das Leben kostete. 2009 war es der FMLN mit dem gemäßigt linken Kandidaten Funes gelungen, erstmals an die Macht zu gelangen.
El Salvador (5,7 Millionen Einwohner) gilt mit einer Quote von 70 Morden auf 100.000 Einwohner als eines der gewalttätigsten Länder der Welt. Die Regierung hat es bisher nicht geschafft, das Problem der Jugendbanden, der "Maras", in den Griff zu bekommen, die einen wesentlichen Anteil an der Kriminalität in dem mittelamerikanischen Land haben.
dpa