Bei einem Angriff der radikalislamischen Miliz Al Schabaab sind in Somalia vermutlich Dutzende äthiopische Soldaten getötet worden. Die Miliz habe am Samstagmorgen überraschend Militärstützpunkte in dem Ort Yurkud im Südwesten des Krisenlandes attackiert, die von äthiopischen Truppen und Soldaten der somalischen Übergangsregierung genutzt werden, berichtete der somalische Rundfunksender "Shabelle Media Network".
Wieviele Opfer es gab, war unklar. Augenzeugen berichteten laut "Shabelle" von mindestens 100 Toten auf beiden Seiten. Der britische Sender BBC sprach unter Berufung auf die Al Schabaab von 73 äthiopischen Opfern, während die Regierung in der Hauptstadt Mogadischu erklärte, 48 Mitglieder der Miliz getötet zu haben.
Nach dem Angriff sei es vier Stunden lang zu heftigen Gefechten gekommen. Beide Seiten hätten schwere Waffen eingesetzt.
Ein BBC-Reporter erklärte in Mogadischu, es handele sich um die heftigsten Kämpfe, seit die Truppen aus dem Nachbarland im vergangenen November in Somalia einmarschiert waren. Äthiopien hilft ebenso wie Kenia der somalischen Übergangsregierung und den Truppen der Friedensmission AMISOM dabei, die Al Schabaab zu bekämpfen.
Bereits vor Monaten waren die Rebellen weitgehend aus Mogadischu vertrieben worden, jedoch sind sie nach wie vor im Zentrum und Süden des Landes aktiv. Al Schabaab kämpft seit fünf Jahren gegen die Übergangsregierung. Sie hat sich zu zahlreichen blutigen Anschlägen bekannt und im vergangenen Jahr immer wieder Hilfslieferungen an die unter einer schweren Dürre leidende Bevölkerung verhindert.
dpa/mh