Nach einem Besuch in dem schwer zerstörten Stadtviertel Baba Amro forderte Amos in der türkischen Hauptstadt Ankara zudem ungehinderten Zugang für Hilfsorganisationen in Syrien, um Verletzte in Sicherheit zu bringen und Hilfsgüter bereitstellen zu können.
"Ich war entsetzt über das Ausmaß der Zerstörung", erklärte Amos zur Lage in Baba Amro, nachdem sie in Ankara mit dem türkischen Außenminister Ahmet Davutoglu beraten hatte. "Fast alle Gebäude sind zerstört, und es sind kaum noch Menschen da."
Amos sagte weiter, sie habe während ihres zweitägigen Besuches in Syrien mit mehreren Ministern über die humanitäre Lage gesprochen. Die Führung in Damaskus habe zugestimmt, in die besonders hilfsbedürftigen Landesteile gemeinsame, vorbereitende Hilfsmissionen zu entsenden. Dies könne aber nur ein erster Schritt sein, erklärte Amos. Es müsse nun eine belastbare Übereinkunft geben, um Hilfsorganisationen eine ungehinderte Arbeit zu erlauben. Sie habe der syrischen Regierung dazu einen konkreten Vorschlag unterbreitet.
WHO: Angriffe auf Krankenhäuser in Syrien stoppen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ein Ende der Angriffe auf Krankenhäuser in Syrien gefordert. Medizinische Einrichtungen müssten grundsätzlich als "neutrales Gelände" anerkannt werden, erklärte die Organisation am Freitag in Genf.
Man sei sehr beunruhigt über Berichte, wonach Krankenstationen in Syrien attackiert und Patienten festgenommen worden seien, sagte WHO-Sprecher Tarik Jasarevic.
Die WHO stütze sich auf Medienberichte sowie "Informationen von Partnern". Letztere wurden nicht genauer identifiziert, um sie zu schützen. In Medienberichten war von Angriffen syrischer Regierungstruppen auf Gesundheitseinrichtungen die Rede. Die WHO erhob keine konkreten Vorwürfe, sondern erklärte allgemein, Krankenhäuser dürften von keiner an einem Konflikt beteiligten Seite missbraucht werden.
dpa/mh - Archivbild: Salvatore Di Nolfi (afp)