Die Gesandte will das Regime in Damaskus dazu bewegen, den Hilfsorganisationen den Zugang zu den umkämpften Regionen zu ermöglichen. Ziel sei es, Verletzte in Sicherheit zu bringen und die Menschen dort mit notwendigen Gütern zu versorgen. Das Assad-Regime hatte die Einreise der Koordinatorin zunächst abgelehnt und erst auf internationalen Druck hin doch noch genehmigt.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London teilte unterdessen mit, seit Beginn der Unruhen seien 8.500 Menschen getötet worden, darunter mehr als 6.000 Zivilisten.
Proteste und Razzien in Damaskus
Nach nächtlichen Demonstrationen in mehreren Vierteln von Damaskus berichten Aktivisten von einer Welle von Festnahmen in der syrischen Hauptstadt. Die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter teilte mit, im Al-Kabun-Viertel seien bei einer Großrazzia am Mittwochmorgen zahlreiche Menschen abgeführt worden.
Die sogenannten Revolutionskomitees veröffentlichten ein Video, das eine nächtliche Demonstration zeigt, die ihren Angaben zufolge am Dienstag am Abbasiden-Platz stattfand. Die Teilnehmer der Kundgebung rufen: "Wir wollen Freiheit, Islam und Christentum!" Auch im Stadtteil Messe soll erneut protestiert worden sein.
Ein Mitglied des oppositionellen Syrischen Nationalrates zeigte sich entsetzt über die am Vortag veröffentlichten Fernsehbilder einer Familie, die in der Stadt Homs mit Messern massakriert worden war. "Die Sicherheitskräfte suchten nach einem Mitglied dieser Familie; und weil sie den Mann nicht fanden, haben sie stattdessen seine ganze Familie umgebracht", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Der regimetreue TV-Sender Al-Dunia hatte am Dienstag gemeldet, die Zivilisten seien von einer Brigade von Deserteuren getötet worden.
dpa/dradio/mh - Bild: str/afp