Wladimir Putin hat die Präsidentschaftswahl in Russland klar für sich entschieden. Die Wahl-Leitung erklärte nach Auszählung fast aller Wahl-Lokale, Putin habe knapp 65 Prozent der Stimmen erhalten.
Sein stärkster Herausforderer Sjuganow von der Kommunistischen Partei kam demnach auf 17 Prozent der Stimmen, die anderen Kandidaten waren noch weiter abgeschlagen.
Putin kann nun seine dritte, erstmals sechsjährige Amtszeit antreten. Am Abend erklärte sich der derzeitige Regierungschef zum Wahlsieger und ließ sich im Zentrum Moskaus von über 100.000 Anhängern feiern.
Er habe einen offenen und ehrlichen Kampf gewonnen, sagte Putin. Damit sei das Vorhaben der Opposition gescheitert, die Macht zu ergreifen und den Staat zu zerstören. Die Wähler hätten zwischen dem Wunsch nach Wandel und politischen Provokationen zu unterscheiden gewusst, sagte er in Anspielung auf die beispiellosen Proteste gegen seine Person in den vergangenen Wochen.
Die Wahlbeobachterorganisation Golos registrierte nach eigenen Angaben 5.000 Verstöße gegen das Wahlrecht. Das Urteil westlicher Beobachter wird im Laufe des Vormittags erwartet. Die Opposition hat für heute (Montag) Protestkundgebungen angekündigt.
Urteil gegen Chodorkowski wird geprüft
Nach Kritik an der Präsidentenwahl in Russland hat der scheidende Kremlchef Medwedew der Opposition in Moskau Entgegenkommen signalisiert. Der Präsident wies die Justiz an, insgesamt 32 Urteile auf ihre Richtigkeit hin zu untersuchen. Darunter seien auch die Urteile gegen den Ex-Öl-Manager Michail Chodorkowski und seinen früheren Geschäftspartner Lebedjew. Die Anwälte der Verurteilten reagierten zunächst zurückhaltend.
dpa/belga/jp - Bild: Alexei Nikolsky (afp)