Dutzende Tote, hunderte Verletzte, Schäden in Milliardenhöhe: Zum zweiten Mal binnen weniger Tage haben Tornados in den USA gigantische Schneisen der Verwüstung geschlagen.
Eine Serie von 85 Wirbelstürmen suchte zentrale Bundesstaaten von Alabama bis Indiana heim. Nach einem Bericht des US-Senders CNN kamen mindestens 31 Menschen ums Leben. Am Samstag wüteten Stürme überdies in dem Südstaat Georgia.
Der nationale Wetterdienst sprach von einem «gewaltigen Ausbruch» und gab Tornado-Warnungen für mindestens sieben Bundesstaaten heraus. Mit am schwersten betroffen war Indiana, wo den Berichten zufolge alleine mindestens 15 Menschen ums Leben kamen. Mindestens 12 Tote gab es in Kentucky, drei in Ohio und einen in Alabama.
Im Süden von Indiana verwandelten Tornados die beiden Ortschaften Marysville und Henrysville mit jeweils rund 2000 Einwohnern in Schutthalden. Marysville sei quasi dem Erdboden gleichgemacht worden, hieß es. Allein in dieser Gegend seien acht Menschen getötet worden. «Was wir wissen, ist, dass wir mit totaler Zerstörung zu tun haben», sagte Polizeisprecher Jerry Goldwin dem Lokalsender WISH-TV.
Helfer suchten unter Hochdruck mit Spürhunden nach Verschütteten. In einer Kirche in Henrysville warteten Dutzende auf Nachrichten über das Schicksal von Angehörigen und Freunden. Inmitten des Chaos gab es auch ein kleines Wunder: In Salem, rund 30 Kilometer südlich von Henrysville, bargen Helfer in einem Feld ein zweijähriges Mädchen, dass die Tornados mit Verletzungen überlebt hatte.
Meteorologen wiesen darauf hin, dass die Ballung derart vieler Wirbelstürme zu dieser Jahreszeit höchst ungewöhnlich sei. Die Monate mit den meisten Tornados seien sonst Mai und Juni.
dpa/jp - Bild Scott Olson (afp)