Traurige Gewissheit: Alle fünf Insassen eines in Südhessen abgestürzten Flugzeugs sind tot. Helfer entdeckten am Freitag die letzten beiden Leichen, wie ein Sprecher der Polizei in Offenbach mitteilte. Bei den Toten handelt es sich um drei Männer und zwei Frauen, zu deren Identität die Polizei mit Verweis auf weitere Untersuchungen zunächst keine Angaben machte. Der zweistrahlige Düsenjet für Geschäftsreisende war am Donnerstagabend kurz vor seiner Landung auf dem Flugplatz Egelsbach aus ungeklärter Ursache in ein Waldstück gestürzt und in Flammen aufgegangen.
"Damit sind die wesentlichen Maßnahmen am Tatort für uns abgeschlossen", sagte ein Sprecher der Polizei in Offenbach nach dem Fund des fünften Opfers am späten Nachmittag. Die Polizei geht davon aus, dass neben dem Kapitän und dem Co-Piloten drei Flugreisende an Bord der Maschine waren, die aus Linz in Österreich kam. Angaben zur Identität der Toten soll es erst geben, wenn ein DNA-Abgleich und weitere rechtsmedizinische Untersuchungen erfolgt sind. Österreicher sind nach ersten Erkenntnissen nicht unter den Toten.
Wie es zu dem Absturz kam, müssen jetzt Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) untersuchen. Hoffnungen setzen die Experten dabei auf die Auswertung des Cockpit-Voice-Recorders und des Flugdatenschreibers. Die Geräte seien gefunden worden und bereits auf dem Weg zur BFU nach Braunschweig, hieß es.
Nach Angaben einer Flughafensprecherin hatte der Jet bei seinem Anflug auf Egelsbach bereits Funkkontakt mit dem Tower. "Er hat uns gesehen, wir haben ihn gesehen - es war zunächst alles in Ordnung", sagte sie. "Der Pilot hat uns korrekt angeflogen." Dann aber stürzte die Maschine kurz vor dem Flugplatz in ein Waldstück und ging in Flammen auf.
Das Flugzeug des US-amerikanischen Herstellers Cessna vom Typ "Citation X" zählt mit einem Gewicht von 16 Tonnen zu den größten Flugzeugen, die den Regional-Airport anfliegen können. Der Jet ist rund 22 Meter lang, hat eine Spannweite von rund 20 Metern und wurde seit der Inbetriebnahme Ende der 90er Jahre mehrfach technisch verbessert. Der Klassiker "X" ist vom Hersteller für acht Passagiere und zwei Besatzungsmitglieder ausgelegt, kann aber auch für mehr Passagiersitze genutzt werden.
dpa/rkr