Wie das nationale Statistikamt Istat am Freitag in Rom bekanntgab, hat sich das italienische Budgetdefizit - nach 4,6 Prozent 2010 - auf 3,9 Prozent verringert. Volkswirte hatten mit 4,0 Prozent gerechnet. Die letzten Schätzungen der Regierung von Mario Monti in Rom waren allerdings von einer etwas stärkeren Verringerung auf rund 3,8 Prozent ausgegangen.
Auch beim Wirtschaftswachstum konnte Italien 2011 etwas stärker zulegen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im Gesamtjahr um 0,4 Prozent. Ökonomen hatten lediglich mit 0,3 Prozent gerechnet. Im Vorjahr hatte das BIP allerdings noch um revidierte 1,8 Prozent zugelegt. Vom Volumen her bleibt das Bruttoinlandsprodukt noch unter dem Umfang vor der Krise.
Das Verhältnis zwischen der öffentlichen Verschuldung und dem Bruttoinlandsprodukt der drittgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone hingegen ist im vergangenen Jahr auf 120,1 Prozent angewachsen. Das ist das höchste Niveau seit 1996, wie die Statistiker festhalten. Der Wert lag 2010 bei 118,7 Prozent.
Italiens im Januar gesenktes Rating könne auch wieder in die A-Spitzengruppe aufsteigen, machte die für Europa zuständige Managerin der US-Ratingagentur Standard & Poor's, Myriam Fernandez de Heredia, deutlich. Der Wirtschaftszeitung "Il Sole24ore" sagte sie, ein erster Schritt wäre, den Ausblick von negativ auf stabil zurückzubringen. "Das wird vom weiteren Schuldenverlauf, vom Wachstum und von der Wirkung der von der Regierung Mario Montis verabschiedeten Wirtschaftsreformen abhängen." Standard & Poor's hatte Italien im Januar um zwei Stufen auf BBB+ herabgestuft.
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