Die Welle der Gewalt in Nigeria reißt nicht ab: Bei einem Angriff auf eine Polizeistation in der Stadt Gombe sind mindestens 14 Menschen getötet und zahlreiche andere verletzt worden. Die Angreifer haben nach Angaben der Polizei in Gombe am Freitagabend mit Schusswaffen und Sprengkörpern die Polizeiwache angriffen. Noch am Samstag sollen Augenzeugen zufolge Leichen in der Nähe der Polizeiwache gelegen haben.
Das nigerianische Fernsehen schrieb die Tat der islamistischen Sekte Boko Haram zu, die für zahlreiche Terroranschläge auf staatliche Institutionen, Kirchen und andere zivile Ziele Nigeria in den Ausnahmezustand bomben möchte. Die Behörden verhängten eine Ausgangsperre in der Stadt im Nordosten Nigerias.
Die Boko-Haram-Sekte lehnt jede westliche Lebensform ab, fordert die Abschaffung der Demokratie in dem bevölkerungsreichsten Staat in Afrika und einen islamischen Gottesstaat. Eines ihrer Nahziele ist es, die Christen aus dem überwiegend islamisch geprägten Norden Nigerias zu vertreiben.
In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Bombenanschläge auf Kirchen sowie auf Gaststätten mit Alkoholausschank. Hunderte Menschen wurden getötet. Im Januar waren bei einem Anschlag auf eine Kirche in Gombe sechs Menschen getötet worden.
dpa/mh