Die Bürgschaften für die marode Restbank sind nach der Zerschlagung der Dexia-Gruppe im Oktober nötig geworden. Weil Belgien dabei ein großes finanzielles Risiko trägt, gilt die Bürgschaft als äußerst umstritten.
Die Bürgschaft für die Dexia-Holding: Sie hängt wie ein Damokles-Schwert über der belgischen Staatskasse. Sollte Belgien tatsächlich eines Tages für die marode Dexia-Restbank bürgen müssen, wird das den Steuerzahler teuer zu stehen kommen. Die hohen Garantien haben bereits zur Herabstufung der Kreditwürdigkeit des Landes beigetragen.
Die Dexia-Gruppe gilt als erstes Opfer der Schuldenkrise. Im Oktober wurde der Konzern zerschlagen: in einen belgischen Teil, einen französischen und in eine Restbank mit den faulen Papieren. Die Staatsgarantien dafür betragen 45 Milliarden Euro, Belgien trägt 60 Prozent davon.
Weil aber fast alle risikoreichen Geschäfte in Frankreich abgewickelt wurden, fühlen sich viele hierzulande von den Franzosen über den Tisch gezogen und fordern eine Neuverhandlung. Bei seinem Besuch an diesem Freitag in Paris sagte Premierminister Elio Di Rupo, es gebe einen neuen Deal. Einzelheiten nannte er aber nicht.
Nach Angaben der Wirtschaftszeitungen De Tijd und L’Echo wird das Risiko für den Steuerzahler durch den Deal erhöht. Die Dexia-Gruppe löst zwar so schnell wie möglich ihre Verflechtungen mit der Dexia Bank Belgien, darf dafür aber weitere Schulden veräußern - zu Lasten Belgiens.
Bild: Benoit Doppagne (belga)