Ein palästinensischer Häftling hat nach israelischen Angaben einen lebensbedrohlichen Hungerstreik nach zwei Monaten abgebrochen. Die israelische Staatsanwaltschaft teilte am Dienstag mit, man habe eine Einigung mit dem 33-jährigen Chader Adnan gefunden.
Daher habe sich das ranghohe Mitglied der radikalen Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad bereiterklärt, den Hungerstreik sofort zu beenden. Die palästinensische Gefangenenorganisation Addameer teilte jedoch mit, man arbeite noch an einer Einigung. Sie nannte die Berichte "verfrüht".
Menschenrechtler hatten gewarnt, das Leben Adnans sei in akuter Gefahr. Er war am 17. Dezember in einem Dorf im Westjordanland festgenommen worden. Seitdem befindet er sich in sogenannter Administrativhaft, die es Israel ermöglicht, Sicherheitsgefangene jeweils für sechs Monate ohne formelle Anklage festzuhalten.
Adnan beteuert seine Unschuld. Den Hungerstreik hatte er aus Protest gegen seine Haftumstände begonnen. Die Armee wollte nicht mitteilen, was genau dem Dschihad-Führer vorgeworfen wird. Eine Sprecherin teilte lediglich mit, man habe Geheimdienstinformationen gegen den Mann.
dpa/sh - Bild: Hazem Bader (afp)