Das Geld bekommen die Griechen nicht einfach so: Sie werden noch mehr sparen müssen. Bis 2020 soll die Staatsschuld auf etwas mehr als 120 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung zurückgefahren werden. Derzeit beträgt die Staatsverschuldung noch 160 Prozent.
Die Notkredite von EU und IWF reichen dafür aber nicht aus. Deswegen musste auch mit den Banken gerungen werden: Sie verzichten auf einen Teil ihrer Forderungen an Griechenland. Bei dem bevorstehenden Schuldenschnitt nehmen die privaten Gläubiger wie Banken und Versicherungen freiwillig einen höheren Abschlag in Kauf - von bis zu 53 Prozent auf den Wert ihrer ausstehenden griechischen Staatsanleihen. Bisher waren nur 50 Prozent vorgesehen.
Euro-Partner und Internationaler Währungsfonds machen 130 Milliarden Euro Notkredite frei. Vor zwei Jahren hatte Athen bereits ein milliardenschweres Hilfspaket aus Brüssel erhalten. Ohne die neuen Finanzspritzen würde Griechenland Mitte März in die Pleite stürzen. Um den Euro nicht weiter zu gefährden haben auch Kritiker wie die Niederlande, Finnland und Deutschland dem neuen Hilfspaket zugestimmt.
Der griechische Ministerpräsident Papademos zeigte sich "sehr glücklich" über das zweite Hilfspaket für sein Land. Er sprach von einem historischen Tag für die griechische Wirtschaft. Zugleich versicherte Papademos , Athen werde alle nötigen Bedingungen rechtzeitig erfüllen.
Vanackere: Einigung bietet Perspektiven
Finanzminister Vanackere hat sich nach den Beratungen in Brüssel erleichtert gezeigt. Die Einigung auf das griechische Hilfspaket biete dem Land endlich Perspektiven. Athen müsse sich allerdings auf eine stärkere Beobachtung von Seiten der EU-Kommission einstellen.
Trotz der Übereinkunft auf neue Hilfen für Griechenland haben die asiatischen Börsen im Minus gedreht. Der japanische Nikkei verlor 0,3 Prozent an Wert, Hongkong 0,5 Prozent. Der Euro dagegen legte zu und stieg zeitweise auf mehr als 1,32 Dollar.
dpa/vrt/jp