Mit rund 36 Milliarden Euro waren die EU und deren Mitgliedstaaten im Jahr 2004 der größte Geber der Welt. Die Ausgaben sollen bis 2010 auf mehr als 66 Milliarden Euro verdoppelt werden.
Michel versicherte, seine Vorschläge liefen nicht darauf hinaus, die nationalen Zuständigkeiten der Mitgliedstaaten für die Entwicklungshilfe zu beschneiden: «Das hindert uns nicht daran, unsere Kräfte zu bündeln, unsere Verfahren zu harmonisieren und uns die Arbeit zu teilen.» «Ich will nicht die geringste zusätzliche Kompetenz, aber ich möchte, dass das Bild der EU etwas sichtbarer wird», sagte der Kommissar vor Journalisten. Die EU dürfe «nicht weiterhin nur ein passiver Geldgeber sein».
Michel zeigte sich überzeugt, dass eine bessere Abstimmung im Interesse aller Beteiligten liege. Alleine im ostafrikanischen Tansania seien jährlich rund 800 Regierungsdelegationen unterwegs, um Hilfsprojekte zu besprechen. Michel sagte, er wisse nicht, wie viel Geld in jedem Jahr durch Doppelarbeit und Mangel an Koordination vergeudet werde.
EU-Kommission will Entwicklungshilfe besser koordinieren
Der für Entwicklungshilfe zuständige belgische EU-Kommissar Louis Michel will die Entwicklungshilfe der 25 Regierungen der Europäischen Union künftig stärker koordinieren. Michel legte in Brüssel einen «Aktionsplan» vor, der die Wirksamkeit der EU-Entwicklungshilfe verstärken soll.