In Deutschland geht die schwierige Suche nach einem Konsenskandidaten für das Amt des Bundespräsidenten weiter. Nach der Absage von Verfassungsgerichtspräsident Andreas Voßkuhle wollen sich die Spitzen von Union und FDP am Sonntag erneut im Kanzleramt treffen.
Es geht um einen Nachfolger für das zurückgetretene Staatsoberhaupt Christian Wulff. Gesucht wird ein Kandidat, der parteiübergreifend akzeptiert wird und eine breite Mehrheit in der Bundesversammlung findet.
Kritik kam von den Grünen. Fraktionschefin Künast nannte die Suche ein "quälendes Schauspiel", das dem Amt nicht angemessen sei. SPD und Grüne sollten ursprünglich im Verlauf des Tages in die Gespräche eingebunden werden. Später hieß es, ein solches Treffen werde am Sonntag wohl nicht mehr zustandekommen.
Die Suche gestaltet sich schwieriger als gedacht. Merkels erster Anlauf für einen Konsenskandidaten scheiterte. Alle Beteiligten hatten sich nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa in Berlin darauf geeinigt, als Nachfolger für Wulff den Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, vorzuschlagen. Der 48-Jährige lehnte aber nach kurzer Bedenkzeit ab. Auch Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) steht nicht zur Verfügung.
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