Vor dem Hintergrund der Krise hätten die Franzosen offensichtlich kein Verlangen nach einem neuen Gesicht aus einer jungen Partei, sagte der Zentrumspolitiker in einem vorab veröffentlichten Interview des "Figaro Magazine".
Er wolle nun wieder den Präsidenten unterstützen, erwarte aber, dass dieser Konsequenzen aus den Fehler der ersten Amtszeit ziehe, sagte Morin.
In jüngsten Wahlumfragen hatte Morin zuletzt bei unter einem Prozent gelegen.
Sarkozy stellt sich zur Wiederwahl

Sarkozy hatte am Donnerstagabend in einem TV-Interview offiziell seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit erklärt.
Der 57-jährige Konservative bestätigte damit erstmals öffentlich, dass er bei den Präsidentenwahlen im Frühjahr antreten wird. Die Entscheidung sei nicht automatisch gefallen. "Ich wollte wissen, ob ich die Energie und die Stärke habe", erklärte Sarkozy.
Die Gegenkandidaten kritisierten den TV-Auftritt des Präsidenten als verlogen und überflüssig. Der Präsident sei bereits seit Beginn seiner Amtszeit wieder Kandidat, sagte der in Umfragen führende sozialistische Herausforderer François Hollande.
Die rechtsextreme Kandidatin Marine Le Pen nannte den Präsidenten einen Magier, dessen Tricks bekannt seien. "Die Franzosen müssen Nicolas Sarkozy nun geben, was er verdient hat: eine Rote Karte." Der Präsidentschaftskandidat der Mitte-Partei MoDem, François Bayrou, kommentierte: "Wenn der Kapitän das Schiff auf ein Riff fährt, muss man ihn auswechseln".
Der 50 Jahre alte Morin war einst eine Symbolfigur für die von Sarkozy versprochene Öffnung der Regierung nach links gewesen. Er hatte 2007 in der Partei UDF François Bayrou unterstützt, der bei der Wahl als Drittplatzierter Furore machte, war nach Sarkozys Sieg aber ins neue Regierungslager übergewechselt und bis November 2010 Verteidigungsminister gewesen.
dpa/est - Bild: Frank Perry (afp) / Lionel Bonaventure (afp)