Im Januar gab es in Belgien 13 Prozent weniger Buchungen für Reisen aufs griechische Festland als im Vorjahreszeitraum. Das stellt die Vereinigung der Reiseanbieter hierzulande fest. Letztes Jahr hatte das Land noch vom Arabischen Frühling profitiert.
Weil viele Urlauber Ägypten oder Tunesien meiden wollten, buchten sie verstärkt für Griechenland, Portugal und Spanien. Die beiden Länder auf der iberischen Halbinsel stecken zwar auch in der Schuldenkrise, kennen aber in diesem Jahr keinen Rückgang bei den Urlaubsbuchungen.
Daher wollen die Reiseanbieter die griechische Schuldenkrise nicht direkt für den Rückgang verantwortlich machen. Wahrscheinlich sind es aber die Bilder von Ausschreitungen bei Demonstrationen, die die Urlauber abschrecken. Dabei wollen die Reiseveranstalter das griechische Festland nicht mit den griechischen Inseln vergleichen. Gerade die Inseln sind besonders vom Tourismus abhängig. Dort werden die Menschen wohl nicht den Aufstand proben.
Dennoch kündigt die Reisebranche an, noch in den kommenden Wochen die Werbetrommel für den Urlaub in Griechenland zu rühren - satte Preisnachlässe inklusive. Eine Gefahr für Leib und Leben aufgrund der Proteste bestehe garantiert nicht, sagen die Veranstalter und das Außenministerium. Eine Warnung gibt es doch: Griechenlandtouristen sollten von Besuchen im Parlament in Athen und anderen Protesthochburgen lieber absehen.
standaard/okr - Bild: Alkis Konstantinidis (epa)