Die Chefin der Gerichtsmedizin des Ministeriums, Lucy Marrder, sagte Reportern, es seien wohl mehr als 272 Menschen getötet worden. Die Identifizierung werde Tage dauern.
Der Brand war nach Angaben lokaler Medien bereits am späten Dienstagabend bei einer Meuterei von Gefangenen in der Haftanstalt von Comayagua in Zentralhonduras gelegt worden. Die Sicherheitsvorkehrungen hätten die Lösch- und Rettungsarbeiten verzögert, berichtete die Zeitung "La Prensa" am Mittwoch.
Nach Angaben von Polizeisprecher Héctor Iván Mejía befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks rund 820 Insassen in dem Gefängnis etwa 100 Kilometer nordwestlich von der Hauptstadt Tegucigalpa. Rund 500 von ihnen konnten nach seinen Angaben vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden. Dutzende Menschen seien verletzt in Krankenhäuser eingeliefert worden, die übrigen seien aus dem Gefängnis geflohen.
In den meist überbelegten Gefängnissen von Honduras herrschen oft unmenschliche Bedingungen. Immer wieder kommt es zu Meutereien und zu Zusammenstößen zwischen Mitgliedern krimineller Banden. So wurden im Oktober des vergangenen Jahres neun Menschen bei einem solchen Aufstand getötet.
dpa/mh - Bild: Orlando Sierra (afp)