In der Studie würden erstmals auch die indirekten Folgen der Herstellung von Biokraftstoffen für deren Ökobilanz berücksichtigt - zum Beispiel wenn Regenwaldflächen brandgerodet werden, um auf den Flächen anschließend Pflanzen zur Biokraftstoffproduktion anzubauen.
Nur Biokraftstoffe aus Zuckerrohr, Zuckerrüben oder Mais schneiden der Studie zufolge klar besser ab als herkömmliche Kraftstoffe. Die Biospritbranche warnte vor voreiligen Schlüssen: "Die Studie beruht auf Annahmen, die nicht realistisch sind", erklärte der Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB), Elmar Baumann. "Um mehr Rohstoffe herzustellen, wird in der realen Welt nicht die Anbaufläche ausgeweitet. Vielmehr wird der Ertrag auf den bestehenden Äckern gesteigert."
Bis zum Jahr 2020 sollen zehn Prozent des Energieverbrauchs im Verkehr mit erneuerbaren Energien abgedeckt werden. In Deutschland steht besonders der Biosprit E10 stark in der Kritik, dem zehn Prozent Ethanol beigemischt werden und der von vielen Autofahrern verschmäht wird.
Der VDB betont, in Deutschland gebe es strenge Nachhaltigkeitskriterien. So dürften für den Anbau weder Regenwälder noch Torfmoore oder sonstige schützenswerte Flächen verwendet werden. Zudem müssten Biokraftstoffe mindestens 35 Prozent weniger Treibhausgase emittieren als fossile Kraftstoffe - vom Pflanzenanbau auf dem Acker, über Düngung, Transporte und Produktion des Kraftstoffs.
dpa/mh - Bild: Peter Förster (epa)