Das neue Unternehmen deckt die gesamte Wertschöpfungskette von der Förderung über den Transport bis zum Verkauf von Rohstoffen ab. Der Zusammenschluss soll den Umsatz mittelfristig verbessern, wie beide Seiten heute mitteilten.
Glencore ist mit 34 Prozent bereits größter Xstrata-Aktionär. Beide Firmen haben ihren Sitz im Schweizer Steuerparadies Zug. Auch die personellen Weichen sind gestellt. Dabei hält sich die Glencore-Seite zurück, obwohl sie an dem fusionierten Unternehmen die Mehrheit hält.
Xstrata-Vorstandschef Mick Davis soll Chef des fusionierten Unternehmens werden, Glencore-Chef und Hauptaktionär Ivan Glasenberg will sich mit der Rolle als Stellvertreter begnügen.
Beide Unternehmen hoffen, den Zusammenschluss im dritten Quartal über die Bühne zu bringen. Die Aktionäre beider Seiten müssen gefragt werden. Der Xstrata-Vorstand empfahl derweil seinen Anteilseignern die Annahme des Glencore-Angebots. Sie müssen nun im April darüber entscheiden.
Offen ist, ob die Wettbewerbsbehörden dem Geschäft zustimmen. In der Branche war erst im Jahr 2010 die Zusammenlegung der Eisenerzsparten der beiden Konzerne Rio Tinto und BHP Billiton am Widerstand der Kartellbehörden gescheitert. Anders als bei der jetzt geplanten Fusion war damals aber der Zusammenschluss von Produktionsstätten geplant, während sich die Geschäftsfelder von Xstrata und Glencore kaum überschneiden.
Zudem käme nach Brancheneinschätzung das fusionierte Unternehmen bei keinem Rohstoff auf einen Marktanteil von mehr als 25 Prozent. Branchenexperten sehen die Vorteile eines Zusammenschlusses vor allem für Glencore. Als Rohstoffhändler sind die Margen des Konzerns viel kleiner als die von einem Förderunternehmen wie Xstrata. Spekulationen über eine Fusion der beiden Konzerne gab es schon länger, vor allem nach dem Börsengang von Glencore im vergangenen Mai.
Bild: Urs Flüeler (epa)