Unter den Kandidaten, die ihre Kampagnen zunächst auf Eis legten, ist auch der frühere Ministerpräsident Idrissa Seck.
"Wade hat kein Recht, an der Präsidentenwahl teilzunehmen, und wir werden ihn nicht antreten lassen", sagte Seck vor Demonstranten in der Hauptstadt Dakar.
In den vergangenen zehn Tagen war es in dem westafrikanischen Land mehrmals zu Zusammenstößen zwischen Anhängern der Opposition und Sicherheitskräften gekommen. Fünf Menschen kamen bei Unruhen in Dakar und der nördlichen Stadt Podor ums Leben, darunter ein 32-jähriger Student, der von einem Polizeifahrzeug überrollt wurde. Die Polizei hatte auch Tränengas gegen die Demonstranten eingesetzt.
Die Proteste richten sich gegen die Entscheidung des Verfassungsgerichts, Wade zum dritten Mal zur Präsidentenwahl zuzulassen. Laut der 2001 verabschiedeten Verfassung sind im Senegal nur zwei Amtszeiten erlaubt. Wade argumentiert aber, dass er schon ein Jahr vor Inkrafttreten dieser Regel an die Macht gekommen sei und diese deshalb nicht für ihn gelte.
Gleichzeitig hatte das Gericht die Kandidatur des Weltmusik-Stars und Oppositionsführers Youssou N'Dour abgelehnt. Angeblich konnte der 52-jährige Sänger ("Seven Seconds") nicht genügend gültige Unterschriften sammeln. Insgesamt akzeptierte das Gericht 14 Bewerber für das Amt des Staatschefs.
Wade ist nach Simbabwes Staatschef Robert Mugabe (87) der älteste Präsident Afrikas. Die meisten der zwölf Millionen Senegalesen sind unter 30 Jahre alt. Im Falle einer Wiederwahl wäre Wade für sieben Jahre an der Macht - und würde möglicherweise erst als 92-Jähriger in den Ruhestand gehen.
dpa/wb - Bild: Seyllou (afp)