Das ursprüngliche Urteil hatte auf 35 Jahren Haft gelautet. Die Haftzeit wurde wegen abgesessener Untersuchungshaft und früherer Verfahrensfehler auf 19 Jahre reduziert. Gegen dieses Urteil hatten neben dem Angeklagten auch Staatsanwaltschaft und Nebenkläger Berufung eingelegt. Kaing Guek Eav leitete das Foltergefängnis Tuol Sleng, in dem mindestens 12 000 Menschen umkamen.
Die Roten Khmer wollten eine kommunistische Agrargesellschaft verwirklichen. Sie vertrieben die Städter aufs Land. Hunderttausende starben durch Hungersnöte, Seuchen und Zwangsarbeit. Das paranoide Regime ließ weitere Hunderttausende als Feinde der Revolution foltern und hinrichten. Insgesamt 1,7 Millionen Menschen kamen ums Leben.
1979 vertrieben die Vietnamesen die Roten Khmer. Kambodscha wurde zum Spielball der Weltmächte und versank im Bürgerkrieg. Die Regierung ließ sich erst nach zähen Verhandlungen mit den Vereinten Nationen auf das Völkermordtribunal ein.
dpa/jp - Bild: Nhet Sokheng (afp)