Außerdem war in Port-au- Prince eine Begegnung mit Vertretern der UN-Stabilisierungstruppe Minustah geplant, die seit 2004 im Lande ist und von brasilianischen Offizieren angeführt wird.
Brasilien hat derzeit ein Problem mit haitianischen Einwanderern , die seit dem schweren Erdbeben vor zwei Jahren ihr Land verlassen, um in Brasilien Zuflucht zu suchen. Mehrere Tausend Haitianer sind bereits über andere Staaten der Region eingereist und haben eine Arbeitserlaubnis erhalten. Wer aber künftig illegal einreist, muss mit Abschiebung rechnen. So werden nach einem Bericht der Zeitung "Le Nouvelliste" im Grenzort d'Iñapri an der Grenze Brasiliens mit Peru seit über einem Monat rund 300 Haitianer an der Einreise gehindert.
Rousseff war zuvor in Havanna mit dem kubanischen Staats- und Parteichef Raúl Castro zusammengetroffen. Bei ihrem ersten Besuch in Kuba war sie Menschenrechtsfragen aus dem Weg gegangen und war auch nicht mit Vertretern der Opposition zusammengetroffen. Bei einer kurzen Begegnung mit brasilianischen und kubanischen Pressevertretern sagte sie lediglich, das Thema müsse "multilateral" angegangen werden.
Zuvor hatten kubanische Medien die brasilianische Präsidentin mit den Worten zitiert: "Mein Land ist ein Anhänger des Dialoges, sowohl im Hinblick auf interne Angelegenheiten wie auch hinsichtlich seiner Beziehungen zum Ausland." Nach Ansicht von Experten ist Brasilien darauf bedacht, mit pragmatischer Diplomatie eine Öffnung Kubas zu fördern.
Vor wenigen Tagen hatte der Fall der oppositionellen kubanischen Bloggerin Yoani Sánchez Aufmerksamkeit erregt. Diese hatte, nachdem sie sich an Rousseff gewandt hatte, ein Visum für eine Reise nach Brasilien erhalten. Es schien aber wenig wahrscheinlich, dass sie auch eine Ausreisegenehmigung der kubanischen Behörden erhält.
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