Mit eisiger Luft aus Sibirien kühlt Hoch «Cooper» das Wetter auf Gefrierschrank-Niveau herunter. Die Kälte kriecht von Ost nach West. Am Montagmorgen herrschten im Osten Deutschlands stellenweise bereits zweistellige Minusgrade.
Die Landwirte bangen wegen des harten und zugleich trockenen Frosts um ihr Wintergetreide. «Wenn es noch kälter wird, aber nicht der nötige Schnee fällt, kann das zum Problem werden», sagte Werner Bosse vom Landesbauernverband am Montag in Hannover.
Die eisigen Temperaturen sorgten am Montag auch in Polen für den bisher kältesten Tag des Winters. Am Wochenende erfroren mindestens zehn Menschen. Allein in der Nacht zu Montag kamen bei eisigen Minusgraden fünf Menschen ums Leben, teilte eine Sprecherin des Innenministeriums am Montag mit. Im Dorf Stuposiany, gelegen im südostpolnischen Bieszczady-Gebirge, betrug die Temperatur am Morgen minus 27 Grad. In mehreren Städten des Landes waren angesichts der angekündigten Kältewelle bereits am Wochenende zusätzliche Übernachtungsplätze für Obdachlose eingerichtet worden.
Bulgarien hat angesichts der Kälte fast im ganzen Land die zweithöchste Warnstufe orange ausgerufen. Am kältesten war es mit 24 Grad unter null in der Stadt Tschirpan, berichtete das Staatsradio am Montag. Für die mittelbulgarische Stadt sei dies ein neuer Kälterekord - der alte bestand seit 1933. Straßen und Bürgersteige wurden vielerorts zu Rutschbahnen. Dutzende Menschen mussten mit Bein- oder Armbrüchen zum Arzt.
In Lettland starben drei Menschen an Erfrierungen, berichteten lokale Medien am Montag. In Litauen erfror ein weiteres Kälteopfer. Nach Angaben der meteorologischen Institute sind in Estland, Lettland und Litauen Anfang Februar stellenweise Tiefstwerte unter minus 30 Grad in der Nacht möglich.
Ausläufer der Kältewelle haben auch auf Spanien übergriffen. Auf der Ferieninsel Mallorca schneite es im Bergland der Sierra de Tramuntana zum ersten Mal in diesem Jahr. Auf dem Festland herrschte in weiten Teilen Nord- und Mittelspaniens Nachtfrost.
dpa - Bild: epa